Altes Feuerwehrhaus Süd, Stuttgart Heslach

Altes Feuerwehrhaus Süd – Modernisierung Foyer, Brandschutzertüchtigung, Techniksanierung, Denkmalschutz

Das denkmalgeschützte Alte Feuerwehrhaus Süd von 1887/88 wurde als Gebäudekomplex aus Feuerwache an der Möhringer Straße, Schlauchturm an der Straßenkreuzung und Turnhalle an der Schreiberstraße als ortsbildprägendes Ziegelgebäude errichtet von Stadtbaurat Emil Mayer.

Vor allem der Schlauchturm aus verziertem Ziegelmauerwerk und Ziegelfachwerk markiert imposant die Straßenecke und bildet ein würdiges Gegenüber zur Matthäuskirche. An den Eingängen befinden sich schöne, große, verzierte 2-flüglige Holztore, die das Gesamtbild abrunden.

1979 wurde das Gebäude zur Begegnungsstätte mit anmietbarem Veranstaltungssaal und Bühne umgebaut, wobei sich das Foyer in der ehemaligen Feuerwehrhalle im EG befindet. Leider wurde der Boden des Innenraums um 80 cm erhöht.

Im Zuge der Modernisierung wurde das Foyer der Versammlungsstätte haustechnisch, wärmetechnisch und brandschutztechnisch ertüchtigt. Die verschlissenen und dunklen Oberflächen und Einbauten wurden durch freundliche, helle Elemente ersetzt.

Die Akustikwände und -decken sind in weiß gehalten und machen die Rückwände des tiefen Raumes hell. Der Ziegelton des Turms verleiht dem Raum ein festliches Gepräge. Boden, Wände, Türen, Fenster, Sitzbänke aus Eichenholz bringen Wärme.

Der Foyerraum ist zweiseitig winkelförmig mit einer weißen Akustikholzlamellenverkleidung gefasst, in die sich auch der Zugang zum Saal und die Theke integrieren.

Der Schlauchturm, an der Außenecke des Gebäudes, zeichnet sich als eingestelltes, ziegelfarbenes Volumen im Rauminneren ab. Die Zwischenräume zwischen Schlauchturm und Akustikwänden bilden den Haupteingang an der Schreiberstraße und die Fensterfront des Foyers in den ehemaligen Feuerwehrtoren an der Möhringer Straße.

Am Haupteingang bildet das Windfangelement den wärmetechnischen Abschluss. Während der Veranstaltungen können so die historischen Außentore einladend nach innen offen stehen. Es kommt viel Helligkeit ins Innere des Foyers.

Eine wärmetechnische Verbesserung der  kunstvoll verzierten Eichenholztore und eine Änderung des Aufschlags in Fluchtrichtung ist somit nicht notwendig.

Über die seitlichen Spiegel wird der Blick am Eingang in Richtung der Fensterfront geleitet. Vom Innenraum aus spiegelt sich umgekehrt die Matthäuskirche.

In den drei bisher geschlossenen und dunklen Wänden sind verglaste Türen und Spiegel so integriert, dass in alle Richtungen Sichtbeziehungen ins Freie entstehen.

Mit einer Sitzbank entlang der Fensterfront ist das Foyer einladend, auch wenn es gerade nicht möbliert ist. Die Möblierung übernehmen die Mieter selbst.

Vom Foyerraum können 2 Räume mittels einer mobilen Trennwand temporär abgetrennt und separat an Vereine vermietet werden.

Die abgetrennten Räume werden über Fensterlüftung mit Frischluft versorgt. Lediglich der verbleibende innenliegende Foyerraum wir künstlich belüftet.

Um die frühere Feuerwehrhalle als ganzes zu erleben, sind die mobilen Trennwände aus Glas ausgeführt. Zwischen den beiden Räumen bieten Feuerwehrschläuche einen gewissen Sichtschutz.

In geöffnetem Zustand verschwinden die Trennwandelemente in der Wandverkleidung, die außerdem einen Lagerraum für Tische, Schränke und Kühlschränke für die Nutzer der abtrennbaren Räume enthält.

© Heni Architekten